Aktuelle Hinweise zu unseren Gottesdiensten

Altarraum der Kirche Otterwisch

Grundsätzliche Hinweise für Gottesdienste und Andachten

– Für unsere Kirchen liegen Hygieneschutzkonzepte vor, die unbedingt einzuhalten sind.

Anmeldungen zu den Gottesdiensten und Andachten sind derzeit nicht nötig. Die vorgeschriebene Besucherzahl in den Kirchen darf jedoch keinesfalls überschritten werden. Folgende Besucherzahlen sind aktuell gelten, bei einer Inzidenz über 200 im Landkreis Leipzig gelten die Werte in den Klammern: Großbardau – 48 (24) Plätze, Großbuch – 30 (15) Plätze, Kleinbardau – 20 (10) Plätze, Otterwisch – 50 (25) Plätze.

– Bei Besuch unserer Gottesdienste und Andachten werden Kontaktnachverfolgungsdaten aufgenommen. Diese werden bei uns aufbewahrt und nur im Fall einer aufgetretenen COVID-19- Erkrankung eines Besuchers/ einer Besucherin an das zuständige Gesundheitsamt übermittelt. Ansonsten werden die Daten nach 4 Wochen vernichtet.

– Der Mindestabstand von 1,50m ist unbedingt einzuhalten.

– In den Kirchen wird aufgrund der Heizungsverordnung nicht geheizt. Bitte ziehen Sie sich gegebenenfalls warm an für die Gottesdienste.

– Den Anordnungen der Verantwortlichen ist unbedingt Folge zu leisten.

– Während des gesamten Gottesdienstes ist ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz (OP- Maske bzw. FFP 2- Maske) zu tragen.

– Gemeindegesang in der Kirche ist aufgrund der niedrigen Inzidenz wieder erlaubt.

– Das Besuchen einer Kirche oder eines Gottesdienstes stellt einen triftigen Grund dar, die eigene Wohnung zu verlassen.

– Bitte beachten Sie die aktuellen Aushänge im Eingangsbereich der Kirchen.

39. Sonntagsflyer zum Letzten Sonntag nach Epiphanias

Seit April letzten Jahres finden Sie an den Kirchhof- und Friedhofstoren der Orte unseres Pfarrbereichs in der Regel wöchentlich unseren Sonntagsflyer. Er ist für all jene gedacht, die keinen Gottesdienst besuchen können oder wollen und für alle, die gern einen neuen Gedankenimpuls zum aktuellen Sonntag des Kirchenjahres mit nach Hause nehmen.

Wir freuen uns, wenn Sie unseren Flyer nicht nur für sich behalten, sondern auch weitergeben – egal ob Sie ihn an den Boxen unserer Kirchhof- und Friedhofstore „in echt“ abholen oder auf dieser Seite herunterladen.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lk 6,36): Andacht zur Jahreslosung 2021

© Elke Bussemeier: http://www.bussemeierart.de

Auf unserer Welt ist alles miteinander verbunden. Keiner ist eine Insel. Alles greift ineinander wie die Zähne verschiedener Zahnräder. Wenn ein Rad sich dreht, bewegt sich mindestens auch ein anderes. Manchmal schnell, manchmal langsam. Manchmal nur ein kleines Stück, manchmal mehrere Umdrehungen. Wer weiß schon, was aufgrund einer einzelnen Handlung in Gang kommt oder wegen eines Wortes oder wegen dem, was nicht getan wurde.

Auf unserer Welt ist alles miteinander verbunden:

– Wenn es auf Arbeit wieder einmal zu viel zu tun gibt. Die Dinge unbedingt fertig werden müssen, aber die normale Arbeitszeit einfach nicht dafür reicht. Die Anspannung wächst. Die Kinder werden der Konzentration halber aus dem Zimmer verbannt. Nach einer Weile knallen die Türen und die Kinder, deren Tag bisher ganz gut war, schreien sich an.

– Finanzbedingt wird der Jugendclub eines Ortes geschlossen. Nun treffen sich die Jugendlichen auf dem Spielplatz. Doch die Kleinen gehen nun nicht mehr gerne auf den Spielplatz. Sie haben Angst vor den Großen. Die Musik ist ihnen zu laut.

– Den Mädels von der Sportgruppe noch schnell einen kleinen Neujahrgruß besorgen. Denn die Gemeinschaft ist wirklich großartig. Nur das finanzielle Budget dafür ist leider nicht besonders groß. Und die Zeit für die Besorgung auch schon wieder fast abgelaufen. Einzig der Anbieter mit den billigen Waren aus dem Internet kann es noch richten. Auch wenn seine Waren nicht fair sind. In einem anderen Teil der Welt schuftet ein Ehepaar 14 Stunden täglich in einer Fabrik für einen Billiglohn. Seine Kinder, die bei den Großeltern leben, hat es schon mehrere Monate nicht gesehen.

Auch Dinge, die gewesen sind, sind nicht plötzlich vorbei. Egal ob es sich um ein Menschenleben handelt, die Nach­wirkungen eines Krieges oder die Folgen einer Pandemie. Alles bewirkt irgendwo etwas. Ein Rädchen dreht das andere, auch über das Ende eines Jahres hinaus.

Und mitten in das Schnurren der Rädchen und Räder unserer Welt hinein hören wir mit der Jahreslosung 2021 die Stimme von Jesus:

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. (Lk 6, 36)

Barmherzig – ein altes Wort. Was bedeutet das? Obwohl es viele mit „Mitleid“ erklären, denke ich nicht, dass es dasselbe ist. Denn ich habe schon oft von Menschen gelesen, die gesagt haben: „Ich will kein Mitleid.“ Noch nie aber habe ich gehört oder gelesen: „Ich will keine Barmherzigkeit.“

Ein Mann, dem nach einem Unfall ein Bein verblieben ist, sagt: „Ich will kein Mitleid, denn es ermöglicht keine Begegnung auf Augen­höhe. Mitleid macht den anderen klein, weil es von oben auf die Defizite schaut.“

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Das Jesuswort verbindet „barmherzig“ mit Gott. Barmherzig sein gehört untrennbar zum Wesen Gottes. Unser Gott, der die Liebe ist, schaut mit liebendem Blick auf sein Gegenüber. Er hilft ihm, seinem Elend zu entkommen.

Barmherzigsein ist etwas, das Gott in unsere Welt hineinträgt. Alle Barmherzigkeit hat ihren Anfang in Gott. Gott überlässt unsere Welt nicht sich selbst. Die leidvollen Rädchen und Räder unserer Welt sollen nicht einfach so wie immer weiterrattern. Das Schwungrad von Gottes Liebe setzt andere Räder in Bewegung.

Seid barmherzig wie auch euer Vater barmherzig ist. Lass dich von Gott bewegen. Schau andere Menschen an, wie Gott sie ansieht: mit liebevollem Blick. Blicke nicht nur auf ihr Versagen, ihr Leid und ihre Fehler. Sondern sieh den ganzen wertvollen, einmaligen Menschen, den Gott geschaffen hat. Dann beginnen sich die Rädchen und Räder unserer krisengebeutelten Welt im neuen Jahr anders zu drehen – bei dir zu Hause, in deinem Dorf, in unserer Welt.//

Ich danke Elke Bussemeier, dass ich ihr Bild zur Jahreslosung 2021 auf dieser Seite nutzen darf. Kontakt zur Website bussemeierart:

Sehr geehrte(r) Dieb(in),

Gestohlenes Fallrohr an der Kirche Otterwisch

leider mussten wir am Morgen des Heiligen Abends feststellen, dass unsere Otterwischer Kirche der Fallrohre beraubt wurde. Das schmerzt uns. Nicht, dass wir sie nicht ersetzen können, aber wir hätten mit dem Geld lieber etwas gemacht, dass Menschen in Not hilft.

Zudem ist es leider so, dass durch das Entwenden der Fallrohre der Blitzschutz in Mitleidenschaft gezogen wird. Das ist dann nicht nur teuer, sondern auch gefährlich für unsere Kirche bei Unwetter.

Vielleicht, sehr geehrter Dieb, gehören Sie ja zu den Menschen, die aufgrund finanzieller Schwierigkeiten sich tatsächlich keinen anderen Rat wussten, als auf unsere Fallrohre zurückzugreifen. In diesem Fall geben wir Sie Ihnen gerne. Aber bitte klingeln Sie doch das nächste Mal an der Pfarrhaustür. Das ist nämlich nicht strafbar (Wir haben Anzeige erstattet.). Und Pfarrhäuser sind dazu da, dass Menschen, die in echte Not geraten sind, geholfen werden kann.

Ansonsten hoffen wir, dass Sie das Geld, das Sie aus dem Kupfer unserer Fallrohre beziehen, wenigstens so einsetzen, dass es dem Guten dient.

Und auch, wenn Sie uns geschädigt haben oder die Menschen, die wirklich Hilfe brauchen, wollen wir nicht über das Böse in der Welt verzweifeln. Wir vertrauen darauf, dass Gott manchmal seltsame Wege geht. Aber er hat die Kraft, auch aus Bösem Gutes entstehen zu lassen.

So wünschen wir Ihnen nun, dass Gottes Liebe, die im kleinen Kind zu Bethlehem zu uns gekommen ist, auch Ihr Herz erreicht. Möge es auch für Sie Weihnachten werden!

PS: Falls Sie nun doch noch mal über die Sache nachdenken, nehmen wir unsere Fallrohre auch gern zurück.

Das Licht sehen

Predigt in den Christvespern am Heiligen Abend 2020

Liebe Gemeinde,

dieses Jahr war für die wenigsten von uns heil und schön. Ja sicher, es gab auch schöne Momente, aber Sorgen und Ungewissheit überwogen, für manche von uns auch Schmerz und Trauer.

Das Volk, das im Finstern wandelt

Können wir das nicht von Weihnachten fern halten? Wenigstens heute sollte es mal anders sein. Einmal nicht daran erinnert werden, wovon die Nachrichten und die Zeitungen jeden Tag voll sind. Einmal nicht an den Platz denken, der jetzt leer bleibt. Einmal nicht den Schmerz spüren.

Nein, das können wir nicht. Weil all das zu unserem Leben dazugehört.

„Nein“ auch noch aus einem anderen Grund: Weihnachten geschieht, weil die Welt dunkel ist. Eben nicht perfekt und glanzvoll (nicht mal zu Weihnachten). Sondern schmerzhaft, traurig, lebensgefährlich, zerstritten, gewaltsam, unverstanden, einsam, auf Abstand.

Das Volk, das im Finstern wandelt

Ja, in diesem Jahr fühlen sich die meisten im Dunkeln.  Von irgendeiner Seite bedrängt – manche von der Krankheit, manche von den Einschränkungen, manche von Unklarheit und Ungewissheit, manche von der Einsamkeit.

So sitzen wir in diesem Jahr wie die Hirten in der Dunkelheit der Nacht. Wir starren in die kalte Ungewissheit. Wir versuchen uns mühsam am Feuer der guten Nachrichten zu wärmen. Aber Dunkelheit und Kälte greifen mittlerweile auch nach unserem Herz. Wird das mal wieder aufhören?

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.

Das Licht, das die Hirten aus ihrer dunklen Welt reißt, war nicht etwa das Licht ihres selbstentzündeten Feuers. Das Licht, dass Veränderung bringt, war himmlisches Licht. Licht von Gott.

Es leuchtete in dieser einen Nacht damals auf. Die Hirten gehen los. Sie lassen sich von diesem Licht leiten: Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der geboren, der Leben heil macht. Das ist Christus, der Herr. (Lk 2, 10ff)

Es wäre wohl zu kurz gegriffen, würde man sagen: Die Hirten haben die Botschaft der Engel gehört und dann war in ihrem Leben alles gut.  Auch für uns ist nicht plötzlich alles Belastende unseres Lebens weg, weil wir an diesem Fest hören: Euch ist heute der Heiland geboren.

Die Hirten kehrten in ihre alten Lebensumstände zurück, nachdem sie das Kind gesehen hatten. Und äußerlich blieb alles so wie vorher. So kehren auch wir nach dem Gottesdienst oder spätestens nach den Feiertagen in unser altes Leben zurück.

Und doch ist damals bei den Hirten etwas anders geworden: Die Hirten waren keine Schwarzseher mehr. Licht und Hoffnung hatten sich ganz tief in ihnen eingenistet. Die Dunkelheit der Welt konnte ihren Herzen nichts mehr anhaben.

Warum?

Weil die Gottesbegegnung, die sie mit dem kleinen Kind von Bethlehem hatten, ihrem Leben Hoffnung gab. Auch wenn ihr Lebensumfeld dunkel war, wussten sie:  Gott meint es gut mit uns. Er will, dass unser Leben hell ist. Er schickt einen, der unser Leben rettet. Er achtet auf uns. Er gibt uns Kraft.

Und das Licht, dass sie gesehen hatten, weckte in ihnen die Sehnsucht nach mehr – nach mehr Licht, nach mehr Leben.

Zu Weihnachten hat Gott seinen Sohn auch in die Dunkelheit unserer Welt geschickt. Das heißt: auch unser Leben soll nicht so bleiben. Das, was uns jetzt in diesen Tagen beschwert, wird nicht Sieger bleiben über unser Leben. Nicht Einsamkeit – nicht Krankheit – nicht Tod– nicht Gewalt – nicht Zwietracht. Gott macht uns Mut: Lass den Kopf nicht hängen! Halte Ausschau nach meinem Licht! Ich lasse es für dich leuchten. Nicht nur heute in dieser Nacht!

Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht und über denen, die da wohnen im finstern Lande scheint es hell. Denn uns ist ein Kind geboren (Jes 9, 1.5a).